Caroline Ogi & Sylvain Stefanazzi Ogi – Feuer und Flamme für unsere Branche!

07.12.2023
Gourmet 12/23
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Immer wieder sind wir beeindruckt von gelebter Gastfreundschaft, Professionalität und Leidenschaft für und in unserer Branche. Genau wegen dieser grenzenlosen Faszination und Liebe für unsere Branche fallen wir manchmal tief, wenn genau die kleinen Sachen nicht korrekt laufen.

Als Gastgeber und Unternehmer sind auch wir tagtäglich mit vielen Herausforderungen konfrontiert, mit Hürden, die es zu bezwingen gibt. Vieles ist schnelllebig, überraschend und nicht programmierbar. Wir haben dadurch aber auch viele Chancen, uns in der Branche zum Beispiel mit Freundlichkeit, gästeorientiertem Handeln und Professionalität einen prominenten Platz zu verschaffen. Dies scheint unkompliziert, einfach und manchmal sogar banal, aber sind es nicht genau die kleinen Dinge, die den grossen Unterschied ausmachen? Das modernste, das unglaublich tolle und brandneue Hotel, das kultige oder hippe Restaurant kann uns nur begeistern, wenn wirklich alles stimmt, aber vor allem, wenn die Software charmant und professionell auftrumpft. Wenn wir mit einem Lächeln empfangen werden, wenn die kleinen Sachen stimmen, uns überraschen und begeistern.

Das ist keine neue Weisheit in unserer Branche, es ist eine klare Sache, seit es Hotels, Restaurants und weitere Dienstleistungsbetriebe gibt. Zusätzlich sind diese Werte in unserem Land stark verankert, vor allem durch die Hotel- und Gastgebertradition.

Wir sind verpflichtet die 4 M zu leben, Man Muss Menschen Mögen, sonst sind wir einfach ganz klar im falschen Film und haben den Platz in dieser faszinierenden Welt der Gastfreundschaft nicht verdient.

Caroline Ogi und Sylvain Stefanazzi Ogi

Was Tradition ist und sein kann, ist eine Frage der Perspektive. Die Sichtweisen der Hoteliers und Gastgeber auf die Vergangenheit sind dem Fortschritt verpflichtet.

Seit unserer Ausbildung in der Gastronomie und Hotellerie hatten wir regelmässig die Möglichkeit zu reisen. Reisen in ferne Länder und andere Kulturen, aber auch Reisen durch unsere faszinierende Schweiz bereichern unseren Lebensweg und geben uns neue Impulse, sie stärken unsere Meinungen und fördern unsere Kreativität. Wir durften auch berufliche Erfahrungen auf dem internationalen Parkett erleben. Stationen wie Kapstadt, Whistler, Chagny und Bergamo haben uns speziell geprägt, geformt, inspiriert und gezeichnet.

Immer wieder sind wir beeindruckt von gelebter Gastfreundschaft, Professionalität und Leidenschaft für und in unserer Branche. Genau wegen dieser grenzenlosen Faszination und Liebe für unsere Branche fallen wir manchmal tief, wenn genau die kleinen Sachen nicht korrekt laufen. 

Lassen Sie uns ein Erlebnisfenster öffnen und illustrieren.

In einer historischen, modern und neu inspirierten Hotellobby haben wir einen Termin, wir warten, die Person verspätet sich und wir entscheiden uns, einen Kaffee zu trinken. In diesem einzigartigen inspirierenden Ambiente setzten wir uns an die hippe Bar und warten auf eine Bedienung, fünf Minuten verstreichen… zehn Minuten gehen um… wir bleiben ruhig, keine Konsternation oder Nervosität kommt auf, schliesslich sind wir ja vom Fach… die charmante Rezeptionistin schickt schon mal ein Lächeln in unsere Richtung, wir freuen uns auf eine feine Tasse Kaffee. Nach einer gefühlten Stunde kommt ein exzellent gekleideter Mitarbeiter auf uns zu und meint in einem direkten, bestimmten und roboterhaften Ton, dass wir hier schon sitzen können, dass wir aber nicht bedient werden. Es fühlt sich an wie ein Hammer, mit offenem Mund versuchen wir so zu tun, als ob die Architektur uns ins Staunen versetzt. Wir lieben unsere Branche, wir bilden Lehrlinge aus, wollen das Feuer und die Flamme weitergeben, aber solche Ereignisse stimmen uns traurig.

Es geht hier nicht darum, dass die Bar geschlossen ist, es geht um die korrekte Kommunikation und vor allem ums Herzblut.  Unsere Branche lebt von Freundlichkeit, von der Gastfreundschaft, stirbt aber mit solchen Ereignissen.  Der junge smarte Mann hätte uns in das offene Hotelrestaurant leiten können, uns mit einer Lösung und mit einem gästeorientierten Handeln begeistern können.

Was Tradition ist und sein kann, ist eine Frage der Perspektive. Die Sichtweisen der Hoteliers und Gastgeber auf die Vergangenheit sind dem Fortschritt verpflichtet.

Caroline Ogi und Sylvain Stefanazzi Ogi

Wir besuchen ein weiteres tolles Haus. Das bestellte Getränk wird in einem inadäquaten aber irgendwie überraschenden Glas serviert. Champagner in einem 4cl geeichten Digestif-Glas, mal was anderes und wieso nicht. Aber als wir dann wirklich nur 4cl Schaumwein bekommen, melden wir uns beim Barkeeper. Dieser meint mit bestimmter und unprofessioneller Stimme, sie hätten leider zu wenig Gläser. Auch diese Antwort verblüfft, enttäuscht und wirft Fragen auf.

Es geht in diesen zwei Beispielen nicht darum, die Fehler zu unterstreichen, es geht vielmehr darum, aufzuzeigen, wie wichtig die korrekte Kommunikation ist. Auch wir in unserem Betrieb kurbeln jeden Tag aufs Neue die positive Kommunikation an.

In der aktuellen, wirtschaftlichen Situation, wo alles immer teurer wird, dürfen wir nicht vergessen, dass Freundlichkeit, ein Lächeln, eine charmante Anweisung oder eine Erklärung selbstverständlich sein sollten und vor allem gratis sind.

Wir sind verpflichtet die 4 M zu leben, Man Muss Menschen Mögen, sonst sind wir einfach ganz klar im falschen Film und haben den Platz in dieser faszinierenden Welt der Gastfreundschaft nicht verdient.


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