«Die Wettbewerbs- und die Zukunftsfähigkeit der Branche ist der Auftrag von HotellerieSuisse»
Hotellerie und Tourismus haben in den vergangenen herausfordernden Jahren gezeigt, zu was sie fähig sind. Die Corona-Pandemie hat bekannte Abläufe und Strukturen radikal in Frage gestellt. Wir alle waren gezwungen, neue Wege zu gehen, Neues zu wagen. Als aktiver Hotelier und als Regionalpräsident weiss ich, was unsere Branche in solch herausfordernden Situationen bewegt und welchen praktischen Beitrag unser Verband leisten kann und muss. Die gesamte Branche hat eine hervorragende Arbeit geleistet und viele sind gar gestärkt aus dieser schwierigen Zeit gekommen. Wir haben uns auf das konzentriert, was wir wirklich gut können, und diese Stärken zuletzt ausgespielt. Diese Konzentration auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche und auf den direkten Mitgliedernutzen unserer Verbandsarbeit, ist der Kern meiner Kandidatur für das Präsidium von HotellerieSuisse.
Die Brache hat in den vergangenen Jahren vorgelebt, was auch HotellerieSuisse anstreben muss. Unser Verband hat unter Andy Züllig die letzten neun Jahre einen guten Job gemacht. Aber Kontinuität kann mit Blick auf die kommenden Jahre kein Programm sein. Wir müssen agil und anpassungsfähig bleiben, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Denn diese sind zahlreich und uns allen hinlänglich bekannt: Ob Arbeitskräftemangel, Rentabilität, die Modernisierung der Branche oder Digitalisierung und Nachhaltigkeitserwartungen – in meinen Gesprächen mit Hoteliers aus allen Landesteilen kommen diese Themen immer wieder aufs Tapet.
Der wichtigste Auftrag von HotellerieSuisse ist es, den wirtschaftlichen Erfolg unserer Mitglieder zu ermöglichen. Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Hotellerie muss im Zentrum unserer Verbandsarbeit stehen. Meine Vision ist ein Verband, dessen innerer Zusammenhalt hoch ist und dessen positive Aussenwirkung in der Öffentlichkeit sichtbar und in den Betrieben spürbar ist.
Nicht alles anders, aber einiges besser machen
Ich bin überzeugt, dass unser Verband einen aktiveren Beitrag leisten muss und kann. Alle Angebote von HotellerieSuisse sollten stärker auf den praktischen Mitgliedernutzen fokussieren. Als ehemaliger Regionalpräsident der Zürcher Hotellerie habe ich gesehen, dass es im Zusammenspiel zwischen dem Nationalverband und den Regionalverbänden Verbesserungspotenzial gibt: Der Austausch ist zwar rege und gut, zuweilen wird aber zu viel Papier für zu wenig Ertrag in der Praxis generiert. Dies muss sich in Zukunft ändern. Auch hier gilt: Manchmal ist weniger mehr, wenn es dafür richtig gut gemacht wird.
Interessenvertretung und Kooperation
Es ist klar, dass es bei vielen der genannten Herausforderungen stark auf die richtigen politischen Weichenstellungen ankommt. Es wird daher entscheidend sein, dass die Interessen unserer Branche in Bern und in den Kantonen sichtbarer und mit Vehemenz vertreten werden. Die Verbandsarbeit in der Pandemie hat mir dies einmal mehr gezeigt.
Diesen Erfahrungsschatz und mein Netzwerk möchte ich nun auch auf nationaler Ebene einsetzen. Es braucht eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen und einen neuen Anlauf im Austausch mit anderen Branchenverbänden. Es liegt auf der Hand, dass wir bei allen bestehenden Unterschieden in vielen Bereichen auch gemeinsame Interessen haben und in der Zusammenarbeit mehr erreichen können. Dies ist mir als Regionalpräsident stets gut gelungen. Als neuer Präsident von HotellerieSuiss würde ich dieser Zusammenarbeit auch auf nationaler Ebene einen grossen Stellenwert geben. Denn letztlich geht es darum, die Glaubwürdigkeit und Reputation des Verbandes weiter zu stärken, um unseren Einfluss auf nationaler Ebene geltend machen zu können.
Für einen konstruktiven Austausch mit unseren Partnern werde ich mich als Präsident von HotellerieSuisse genauso einsetzen wie für eine Positionierung des Verbandes als einem dienstleistungsorientierteren, agileren Akteur. Nur so können wir Impulse geben, um beispielsweise den anstehenden Digitalisierungsschub in der Hotellerie ebenso konstruktiv zu begleiten wie Nachhaltigkeitsfragen im Tourismus. Die Digitalisierung wird die Abläufe in den Betrieben weiter optimieren und so auch dem Arbeitskräftemangel ein Stück weit entgegenwirken. Die Arbeitgeberattraktivität und Aus- und Weiterbildung sind aber ebenso wichtig. Auch Nachhaltigkeitsfragen bleiben oben auf der Agenda und die Hotellerie muss glaubwürdige und tragfähige Antworten liefern, um das Thema positiv zu nutzen. Wir sollten alles daransetzen, dass unsere Branche, die sich hier bietenden Chancen packt.
Für die gesamten Branche und alle Regionen
Die Vielfalt ist unser Erfolgsrezept. Es braucht die Verbindung der traditionellen Stärken aus den Land- und Bergregionen mit dem Potential aus den urbanen Zentren. Die Schweizer Hotellerie wird immer mit Spitzenleistungen überzeugen müssen, um international konkurrenzfähig zu sein. Im weltweiten Destinationswettbewerb können wir nur gemeinsam bestehen. Wir profitieren langfristig von einer engen Kooperation. Das gilt auch für strukturelle und politische Aufgabenstellungen. Mit Blick auf teure Mieten für Mitarbeitende wird medial beispielsweise immer nur über die städtischen Zentren gesprochen, aber auch in den Bergregionen ist die Wohnungsnot wegen der Zweitwohnungsproblematik gross. Nicht nur bei diesem Thema brauchen wir gemeinsame Lösungen für Stadt-, Land- und Bergregionen.
Aus der Hotellerie für die Hotellerie
Es ist mir wichtig, der Branche, die meine berufliche Laufbahn ermöglicht hat, etwas zurückzugeben. Auch darauf basiert meine Motivation, mich als Präsident in einer aktiven Rolle auf nationaler Ebene einzubringen. Mein Leben steht ganz im Zeichen der Hotellerie. Hospitality und Tourismus begeistern mich. Mit Passion führe ich Betriebe, ihre Kader und Mitarbeitenden. Die Förderung unseres Branchennachwuchses war mir schon immer besonders wichtig. Mit der gesamten Verbandsleitung will ich meine Erfahrung und Kompetenzen aus der Unternehmens- und Verbandsführung für HotellerieSuisse einsetzen. Engagieren wir uns gemeinsam und mit positiver Energie im Interesse der Hotellerie in der Schweiz.