Einkommenssteuern: Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind enorm
Wer nicht unnötig viel Steuern zahlen möchte, sollte seine Steuerbelastung nachhaltig optimieren. Die wichtigsten Ansatzpunkte sind die Altersvorsorge, Geldanlagen und Liegenschaften. – Ein Beitrag von Markus Stoll, Steuerspezialist, in den VZ-News, den wir mit freundlicher Genehmigung des VZ VermögensZentrums publizieren.
Die meisten Erwerbstätigen zahlen in der Schweiz vor allem Einkommenssteuern. Wie hoch diese sind, hängt davon ab, wie viel man verdient. Entscheidend ist auch, wo man wohnt, denn jeder Kanton hat eigene Steuergesetze. Das führt dazu, dass die Steuertarife von Kanton zu Kanton unterschiedlich sind. Und die Unterschiede können sehr gross sein: So zahlen Ehepaare mit 200 000 Franken Nettoeinkommen im steuergünstigen Zug rund 17 000 Franken Steuern. In St.Gallen wären es rund 37 500 Franken und in Bern mehr als 42 000 Franken (vgl. Tabelle).
Sparen Sie richtig viel Steuern
Es gibt grundsätzlich zwei Wege, um seine Einkommenssteuern zu senken: Erstens sucht man nach Möglichkeiten, um die steuerbaren Einkünfte zu reduzieren, und zweitens versucht man, möglichst viele Abzüge geltend zu machen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihre Steuerbelastung nachhaltig zu optimieren:
Altersvorsorge
Einzahlungen in die Säule 3a und freiwillige PK-Einkäufe sind effizient, um die Steuerbelastung zu senken. Die Einzahlungen dürfen Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen, und die Zins- und Dividendenerträge auf den Guthaben müssen Sie nicht als Einkommen versteuern. Wenn Sie diese Guthaben über mehrere Jahre gestaffelt beziehen, können Sie die Steuerprogression brechen.
Pensionierung
Vor der Pensionierung müssen Sie wählen, ob Sie Ihr Guthaben in der Pensionskasse als Rente oder als Kapital beziehen. Steuerlich ist der Kapitalbezug langfristig häufig attraktiver, während die Rente die Existenz bis ins hohe Alter sichert. Klären Sie sorgfältig ab, was für Sie am besten ist. Viele wählen eine Kombination aus Rente und Kapital.
Eigenheim
Ziehen Sie die Kosten für Renovationen nach Möglichkeit über mehrere Jahre ab. Prüfen Sie, ob sich der Eigenmietwert herabsetzen lässt. Das kann zum Beispiel bei einer Unternutzung der Fall sein – also wenn Zimmer nicht mehr genutzt werden, weil die Kinder ausgeflogen sind oder der Partner gestorben ist.
Geldanlagen
Geben Sie steuergünstigen Anlagen den Vorzug. Anders als Zinsen sind Kursgewinne in der Regel steuerfrei. Aus steuerlicher Sicht ist es darum sinnvoll, Ihr Geld so zu investieren, dass mehr steuerfreie Kursgewinne und weniger Zinserträge anfallen.