Fünf Minuten mit... Raphael Wyniger, Wyniger Gruppe Basel

26.09.2025
Gourmet 10/25
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Kurz porträtiert

Raphael Wyniger, 50, ist geschäftsführender Inhaber der Wyniger Gruppe. Er absolvierte die Hotelfachschule Luzern und ein Nachdiplomstudium in Marketing an der Universität Basel. Seit 2009 ist er Inhaber des Teufelhof Basel und seit 2015 baut er die Wyniger Gruppe kontinuierlich auf. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende. Abseits des Unternehmertums gilt Wynigers Leidenschaft dem Sport, der Literatur und dem Wein.

Das Wichtigste an guter Mitarbeiterführung ist,

die Menschen wirklich  zu sehen. Wer sie ernst nimmt, gewinnt ihr Vertrauen und damit alles. Und: Führung heisst verstehen, dass man nur so gut ist, wie die Mitarbeitenden. Ein Stück Demut vor diesem Gedanken hilft enorm.

Ausgleich zur Arbeit finde ich

im Sport und mit meinen Kindern. Beides erdet.

Der Vorteil einer Unternehmensgruppe liegt darin, dass

man Themen gemeinsam angeht, Erfahrungen teilt und Synergien nutzt. So entsteht ein Mehrwert, der über das Einzelne hinausgeht.

Die Herausforderung dabei ist,

dass man nur so stark ist wie die Summe seiner Teile und diese kann mitunter auch mal Migräne verursachen.

Erfolg ist

freiwillig, ein gemeinsamer Kraftakt, stets hart erarbeitet und nie selbstverständlich. Das kann weh tun und sich manchmal wie ein Marathon anfühlen – nur ohne Finisher-Medaille.

Auf die besten Ideen komme ich,

beim Laufen am Morgen. Da habe ich entweder einen Geistesblitz oder danach einfach nur Hunger.

Kindererziehung und was sie mir im Geschäftsalltag bringt:

Meine Eltern haben mir mitgegeben, Menschen wahrzunehmen, ihnen offen und wertschätzend zu begegnen. Und auch: Wer Kindern zuhören kann, schafft es locker durch eine dreistündige Sitzung.

Soziales Engagement bedeutet für mich,

es ernst zu meinen. Alles andere ist Alibi. Engagement ist nicht Kür, sondern Pflicht – für uns alle.

Schwierigkeiten löse ich, indem

ich ruhig bleibe und besonnen handle. Ausser, der FC Basel verliert.

Im KKL-Luzern war ich zuletzt bei

unserem Strategietag in meiner Funktion als Verwaltungsrat vom KKL. Der Kaffee war stark, die Sitzung gut.

Das wollte ich Ihnen schon lange sagen:

Wir sollten aufhören zu jammern. Die Gastronomie ist kein Problemfall – sie ist ein Fest – und somit die schönste Branche der Welt.


In einem Wort

Theater oder Konzert?

Beruflich Theater (Teufelhof), privat Konzert.

Online oder Sitzungszimmer?

Sitzungszimmer! Online merkt man nicht, ob jemand gähnt.

Mail oder Telefon?

Ich schreibe Mails, wünsche mir aber oft, ich hätte angerufen.

Frühaufsteher oder Nachtmensch?

Frühaufsteher – die Nachtmenschen tun mir manchmal leid.

Luxus oder Abenteuer?

Luxus ist Zeit. Abenteuer ist, wenn sie fehlt.


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