Benjamin Eulau  | 2025
Igeho 2025:

Igeho 2025 – wo die Branche ihre Zukunft gestaltet

29.08.2025
Gourmet 9/25
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Die Igeho feiert ihr 60-jähriges Bestehen mit frischen Formaten, visionären Sonderschauen und einem starken Fokus auf Branchentrends wie Digitalisierung, Robotik und nachhaltige Ernährung. Ein Interview mit Benjamin Eulau, Exhibition Director der Igeho.

Nach der erfolgreichen Durchführung der Igeho 2023 – welche Erkenntnisse oder Rückmeldungen haben Sie besonders geprägt?

Benjamin Eulau: Die Igeho 2023 hat eindrucksvoll gezeigt, wie gross das Bedürfnis nach persönlichem Austausch und echter Begegnung in der Hospitality-Branche ist. In einer entspannten, professionellen Atmosphäre wurde die Messe zum physischen Ankerpunkt für Inspiration, Vernetzung und inhaltliche Relevanz. Um diesem Anspruch langfristig gerecht zu werden, muss sich die Igeho noch klarer als führende Plattform für zukunftsweisende Hotellerie- und Gastronomiethemen positionieren – als ein Ort, der Orientierung bietet, Innovation fördert, Gemeinschaft stiftet und unumgänglich ist.

Wie denken Sie, haben sich die Erwartungen der Fachbesucherinnen und -besucher seit der letzten Messe verändert?

Benjamin Eulau: Ich bin mir sicher, dass die Erwartungen an uns gestiegen sind. 2023 war gerade nach der Corona-Pandemie, da haben wir die Igeho nach vier Jahren wieder «hochgefahren». Diesen November steht nun unser 60-Jahr-Jubiläum an, für das wir zahlreiche neue Highlights geschaffen haben. Wir sind als Team überzeugt, dass wir mit der Jubiläumsausgabe diese gestiegenen Erwartungen erfüllen können.

Welche Neuerungen oder Formate aus 2023 möchten Sie für die nächste Igeho unbedingt beibehalten oder weiter ausbauen?

Benjamin Eulau: 2023 hatten wir die Cheminée Chats sowie das Igeho-Atelier lanciert. An beiden Formaten haben wir etwas fine tuning betrieben und werden diese auch im 2025 wieder umsetzen. Auch der Igeho Rising Star Award, lanciert für die Igeho 2023, geht nun bereits in die zweite Runde.

Aber wir haben nicht nur bestehende Formate weiterentwickelt, sondern für das Jubiläum auch komplett neue geschaffen. Die Sonderschauen Barbesuch sowie Hotel Utopia, die Jubiläumsfeiern, neue Side Events auf der Messe wie die Sélection Suisse 2025 pour la Coupe du Monde de la Pâtisserie von Christophe Renou, die Preisverleihung der Swiss Spirits Review, die Cocktail Competition der Basel BarTender, die Auszeichnung der attraktivsten Hospitality-Arbeitgeber durch Hotel Inside oder der Wettbewerb für Studierende von FCSI Schweiz. Und natürlich werden auch beliebte Formate umgesetzt, die weit älter sind als 2023: die Kocharena beispielsweise oder das SVG-Symposium.

Welche Branchentrends oder -themen sehen Sie aktuell als besonders prägend – und wie spiegeln sich diese in der Igeho wider?

Benjamin Eulau: Ob KI-gestützte Reservierungssysteme, Self-Ordering, Robotik in der Küche oder automatisiertes Housekeeping – digitale Lösungen durchdringen heute nahezu alle Bereiche der Hospitality-Branche. Die Igeho greift diesen Trend gezielt auf: mit zukunftsweisenden Formaten wie der Sonderschau Hotel Utopia sowie durch eine starke Präsenz innovativer Aussteller aus den Bereichen IT, digitale Services und moderne Küchentechnologie. Damit wird die Messe zur Plattform für smarte Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Flexitarisch, lokal, pflanzenbasiert und gesundheitsbewusst: Gäste erwarten heute bewusste Ernährung ohne Genussverzicht – nachhaltig und individuell. Die Igeho reagiert darauf mit der Food Tech Area, innovativen Start-ups und dem Igeho Rising Star Award sowie einem breiten Ausstellerspektrum, das an den Ständen konkrete Lösungen für zukunftsfähige Ernährungskonzepte präsentiert.

Ihr plant ja eine Sonderschau für die Hotellerie. Was werdet ihr zeigen?

Benjamin Eulau: Wir blicken mit unserer Sonderschau Hotel Utopia in die Zukunft der Beherbergung sowie der Gastronomie. Im Zentrum steht ein eigens produzierter Kurzfilm, der mögliche Zukunftsszenarien mit passenden Thesen zu den vier folgenden Themen

inszeniert: Ernährung, Robotik, Gesundheit und Erholung. Diese vier Themen werden im Rahmen der Sonderschau erlebbar gemacht. Besucherinnen und Besucher können Technologien testen, die bereits im Einsatz sind oder kurz vor der Lancierung stehen. Täglich finden Podiumsdiskussionen mit Expertinnen und Experten zu diesen vier Themen statt. Wir konnten unter anderem das Fraunhofer Institut, die dänische Hotelgruppe Aiden, die Hotelfachschule Thun sowie den Presenting Partner Nexi Schweiz AG für die Sonderschau gewinnen.

Teil dieser Sonderschau soll ein KI-Restaurant sein. Auf was dürfen sich Besucherinnen und Besucher freuen?

Benjamin Eulau: Im Zukunftsrestaurant «Utopia Dining» gestalten Studierende der Hotelfachschule Thun abendliche Esserlebnisse, die Brücken zwischen Kulinarik, Digitalisierung und Robotik schlagen. Die Plätze sind begrenzt, Reservationen werden ab Oktober möglich sein.

Auch in diesem Jahr unterstützen wieder viele Verbände die Igeho. Welche sind bei euch aktiv und kamen im Vergleich zur Vormesse weitere Verbände hinzu?

Benjamin Eulau: Es freut uns sehr, dass die Hotel & Gastro Union (HGU) mit dem Schweizer Kochverband (SKV), der Schweizer Verband für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie (SVG), GastroSuisse sowie HotellerieSuisse uns wieder als starke Partner unterstützen werden. Auch der FCSI Schweiz, FoodHack Basel und CafetierSuisse sind wieder mit von der Partie. Als neue Verbandspartner können wir das Swiss Food & Nutrition Valley, Basel BarTender, die Swiss Barkeeper Union (SBU), die Deutsche Barkeeper Union (DBU) sowie das Barnetzwerk Baden-Württemberg nennen.

Der Igeho Rising Star Award geht in die zweite Runde. Was dürfen die Messebesucherinnen und -besucher vom Finale am 18. November erwarten?

Benjamin Eulau: Im Public Voting haben sich die folgenden fünf Start-ups durchgesetzt: Catchfree mit Seafood auf pflanzlicher Basis, Circunis mit dem digitalen Marktplatz für Lebensmittelüberschüsse, Foodflows mit ihrem Farm-to-Table-Einkauf, GoNina mit der KI-gestützten Prognose für Gastrobetriebe und Yumame Foods mit Lebensmitteln auf Basis von Pilzen. Diese fünf Unternehmen werden im Finale unseres Start-up-Awards gegeneinander antreten, das von Andrin Willi moderiert wird.

Wie gelingt es Ihnen, die Igeho als Live-Event und digitale Plattform optimal miteinander zu verbinden?

Benjamin Eulau: Unsere digitale Plattform unterstützt die Besuchenden und die Aussteller im Vorfeld der Messe, während des Live-Events und danach. Unsere Aussteller können sich im Vorfeld umfangreich präsentieren und zielgerichtet Informationen mit der Community teilen. Besucherinnen und Besucher können basierend auf den Informationen der Aussteller ihren Messebesuch bestmöglich planen und bereits im Vorfeld mit den Ausstellern in Kontakt treten. Während der Messe unterstützt die digitale Plattform natürlich, damit sich Besuchende und Aussteller vor Ort bestmöglich zurechtfinden. Nach der Messe liefern wir als Igeho sowie unsere Aussteller über die Plattform für die Community relevante Neuigkeiten. Zusätzliche bieten wir im Nachgang auf unserer Plattform einige Live-Talks der Igeho 2025 als Podcast-Episoden an.


Der Igeho-Podcast Hosting the Hosts:

Ein Insider, der immer wieder für Gesprächsstoff sorgt: Zuletzt waren Reto Walther (Geschäftsführer des Schweizer Kochverbands), Raphael Simcic (Managing Director bei SUM Hospitality und Gastgeber in der Lenk Lodge) sowie Beat Imhof (Präsident von GastroSuisse) als Gäste dabei. Jetzt reinhören!


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