Interview mit Urs Briner, Geschäftsführer der Rational Schweiz AG, Heerbrugg:

«Irgendwann hast du soviele Ideen, dass es Zeit ist für neue Produkte.»

04.12.2020
Gourmet 12/20
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Mitten in der Krise lancierte Rational neue Versionen ihrer Multifunktionsgeräte. Im Interview sagt Urs Briner, Geschäftsführer der Rational Schweiz AG, weshalb diese Produkteinführung zum richtigen Zeitpunkt realisiert wurde, welche neuen Funktionen und Features die Geräte iVario Pro und iCombi Pro aufweisen, wie sie am Markt ankommen und wie der Markt- und Innovationsführer im Bereich der multifunktionalen Kochsysteme die aktuelle Situation selbst meistert.

Urs Briner, wie charakterisieren Sie als Geschäftsführer die Rational Schweiz AG in Ihrem Bekanntenkreis?

Wir sind Markt- und Innovationsführer im Bereich der multifunktionalen Kochsysteme und tragen in über der Hälfte der professionellen Küchen hierzulande dazu bei, dass Speisen und Gerichte in höchster Qualität zubereitet werden können. Zu diesem Zweck haben wir zwei Systeme mit intelligenter Technik entwickelt, mit welchen 95 Prozent der Anwendungen in der Küche abgedeckt und so auch Kosten, Ressourcen und Platz eingespart werden können. Eines – iVario Pro – funktioniert mit Kontaktwärme wie in der Pfanne oder Fritteuse, und eines – iCombi Pro – mit Heissluft und Dampf, das Topf und Backofen ersetzt. Abgerundet werden die Produkte mit zahlreichen Dienstleistungen – von der Beratung vor dem Kauf über eine professionelle Einweisung und Instruktion bis hin zur kostenlosen Weiterbildung während der gesamten Geräte-Lebensdauer.

Während diese Dienstleistungen über die Rational Schweiz AG laufen, setzen Sie beim Verkauf und technischen Support auf externe Fachhändler. Weshalb?

Wenn jemand ein Rational-Gerät wünscht, gelangt er damit oft direkt an uns. Unsere neun ausgebildeten Köche im Aussendienst beraten dann vor Ort, unterstützen die Interessierten bei der Geräteauswahl bezüglich Funktion und Grösse, übernehmen also quasi die gesamte Beratung bis kurz vor dem Kaufentscheid. Von da an übernehmen die Fachhändler. Damit kombinieren wir den direkten Kontakt mit dem Hersteller mit der lokalen Kompetenz unserer Partner vor Ort. Davon profitieren alle, auch die Kunden. So sind wir mit unseren rund 20 zertifizierten Fachhändlern in der ganzen Schweiz in allen Sprachen lokal vor Ort und nahe bei den Kunden. Auch was den Service anbelangt. Der Kunde kennt vielleicht den lokalen Fachhändler sogar bereits von anderen Projekten und Produkten und hat damit im Alltag nur einen einzigen Servicepartner für alle Küchengeräte. Zusätzlich zur Beratung durch unsere Fachhändler bieten wir den Endkunden weitere Leistungen über unsere Hotline – der Chef-Line – und mittels Kochvorführungen an, welche die Kunden inzwischen übrigens auch online besuchen können. Hier haben wir in den letzten Monaten unser Online-Angebot ausgebaut, auch gegenüber den Fachhändlern mit einem Online-Ausbildungsprogramm, das nicht zuletzt während des Lockdowns auf grossen Anklang stiess. Immerhin bilden wir jährlich rund 100 Techniker aus.

«Sowohl das VarioCookingCenter als auch das SelfCookingCenter waren sehr gute Produkte und werden auch weiter betreut.»

Urs Briner, Geschäftsführer der Rational Schweiz AG

Unterstützten Sie die Fachhändler in dieser Zeit auch anderweitig?

Wir konnten sämtliche Funktionen immer aufrechterhalten, hatten immer technische und kochtechnische Ansprechpersonen im Einsatz, an die sich die Fachhändler jederzeit wenden konnten. Auch die Lieferfähigkeit war immer gewährleistet, sowohl bei Ersatzteilen als auch bei neuen Geräten. Zwar kann es in solchen Situationen zu etwas längeren Lieferfristen kommen, etwa weil Lieferketten eingeschränkt sind. Im Normalfall aber können wir immer sehr kurzfristig liefern, unsere Produktionsstätten im grenznahen Ausland sind sehr leistungsfähig, die Wege sind kurz – ein weiterer Vorteil, von dem unsere Fachhändler und deren Kunden profitieren.

Wie geht es der Rational Schweiz AG selber in diesen Zeiten?

Der Konzern hat im Frühling sehr früh und gut reagiert, und auch in der Schweiz haben wir die Situation schon früh täglich analysiert und für Mitarbeitende, Schulungen und Kundenbesuche ein Hygienekonzept erarbeitet. Letztlich konnten wir dann auch innerhalb von 24 Stunden vollumfänglich auf Homeoffice umstellen. Dank dieser guten Vorbereitung, dem konsequenten Handeln sowie der Kurzarbeit sind wir besser durch die schwierige Phase gekommen als wir zuerst erwarten durften. Wobei sich die Verunsicherung in der Gastronomie und bei allen Zulieferern bemerkbar gemacht hat. Viele Projekte sind zwar normal weitergelaufen, und einige Gastronomen nutzten die Zeit sogar, um gleich zu investieren. Nicht wenige aber haben ihre Investitionen auf später verschoben.

Mitten in dieser Zeit lancierte Rational neue Produkte. Der richtige Zeitpunkt?

Das ist ja kein Entscheid von heute auf morgen, da steckt viel Planung dahinter, und es beinhaltet teilweise auch neue Beschaffungsketten. Irgendwann kann man diesen Prozess nicht mehr stoppen, Corona hin oder her. Es ging schlussendlich also mehr darum, trotz der Krise alles rechtzeitig abzuschliessen. Das kostete sehr viel Kraft, aber wir haben es hingebracht, darauf dürfen wir stolz sein.

Weshalb überhaupt neue Produkte?

Das VarioCookingCenter und das SelfCookingCenter waren sehr gute Produkte und werden auch weiter betreut. Jeder Rational-Kunde, egal mit welchem Gerät, darf bei uns in die Schulung kommen, unsere ChefLine nutzen, es gibt Software-Updates, Ersatzteile usw.. Aber die Zeit läuft, und unser Bestreben ist es immer, die vielen Kundenfeedbacks, die wir erhalten, auch in die Produktentwicklung einfliessen zu lassen. Irgendwann ist das nicht mehr mit Software-Updates möglich, also braucht es neue Produktversionen.

«Der Kunde hat neu die Möglichkeit, den reaktionsschnellen und kratzfesten Tiegelboden mit den Keramik-Heizelementen in bis zu vier individuelle Flächen aufzuteilen. Zum Beispiel als Brat- und Ruhezone.»

Urs Briner, Geschäftsführer der Rational Schweiz AG

Was kann der iVario Pro besser als das VarioCookingCenter?

Es bietet bis zu 20 Prozent mehr Leistung, braucht gleichzeitig aber weniger Energie und hat einen geringeren Anschlusswert. In der praktischen Anwendung ist etwa das iZoneControl eine spannende Innovation: Der Kunde hat neu die Möglichkeit, den reaktionsschnellen und kratzfesten Tiegelboden mit den Keramik-Heizelementen in bis zu vier individuelle Flächen aufzuteilen. Zum Beispiel als Brat- und Ruhezone. Oder bei einem Burgerkonzept mit je einer Fläche für Patties, Buns, Speck, Käse – und das alles jederzeit anpassbar. Eine weitere Neuerung ist die automatische Höhenverstellung des iVario Pro, auch im Betrieb. Die kleinste Ausführung, der iVario Pro 2-XS, hat zudem neu breitere, 13 dm² grosse Bratflächen, dies auf Wunsch vieler Profi-Köche. Und nicht zuletzt sieht die Steuerung des iVario Pro und iCombi Pro nun gleich aus.

Der iCombi Pro hiess bisher SelfCookingCenter. Aber auch hier hat sich mehr als nur der Name geändert.

Wir haben sogar gleich den Garraum komplett neu designt und den Wärmeeintrag verbessert. Damit arbeiten wir bis zu 10 Prozent schneller bei weniger Energieverbrauch und können bis zu 50 Prozent mehr laden. Sowohl beim iCombi Pro Classic, der qualitativ genauso hochwertigen, aber einfacheren Version ohne Assistenzfunktionen, als auch beim iCombi Pro. Bei Letzterem konnte der Koch dem Gerät bisher schon sagen: Mach mir ein Poulet. Die integrierte Technik schaute dann über Sensoren selber, wie gross die Bestückung und wie der Zustand der Poulets ist und erzeugte immer das Wunschergebnis, das dann immer gleich ist. Diese intelligenten Garpfade lassen sich neu während des Betriebs anpassen. Eine hilfreiche neue Funktion ist auch das Abspeichern von Produktionsabläufen, zum Beispiel für das Frühstücksbuffet. Das Gerät sagt dann selber, wann die Gipfeli, die Frühstückseier, der Speck usw. reinkommen. Abgerundet wird das Paket mit neu zwei Reinigungsmodi sowie einer 12-Minuten-Reinigung. Zudem benötigt es heute bis zu 50 Prozent weniger Reinigungsmittel. Und dieses ist neu phosphatfrei.

Wie sind die Reaktionen, die Sie erhalten haben? Es gab ja zum Beispiel bereits den German Design Award für den iCombi Pro und iVario Pro.

Eine schöne Auszeichnung, schliesslich macht das Arbeiten mit schönen Geräten noch mehr Freude. Und immer mehr Profi-Küchen sind auch von den Gästen einsehbar. Wichtiger aber ist schon die Performance. Und hier sind die Kunden gerade beim iCombi Pro sehr begeistert von der Steigerung. Beim iVario Pro wiederum erhalten wir sehr viel positiven Feedback zum tieferen Anschlusswert und der Höhenverstellbarkeit. Und dass die Steuerungs-Panels nun überall gleich sind, erleichtert vielen den Alltag. Aber wir haben auch schon wieder die ersten Kundenwünsche zu Weiterentwicklungen. Die nehmen wir gerne entgegen und lassen sie wieder in die Entwicklung zurückfliessen. Weil wie gesagt: Die Zeit läuft und wir bleiben dran!

Der iVario Pro in 5 Fakten

  • Kochen, braten, frittieren und druckgaren – der iVario Pro ersetzt so gut wie alle herkömmlichen Kochgeräte.
  • Das integrierte iVarioBoost-Energiemanagement sorgt für 40% weniger Energieverbrauch sowie mehr Leistung: Für schnelles Anbraten und konstante Hitze. 
  • Die intelligente Regelung iCookingSuite passt den Garpfad individuell an die Speisen an, lernt von Kochgewohnheiten und meldet sich, wenn man aktiv werden muss. 
  • Dank der iZoneControl lässt sich der iVario in vier Zonen einteilen, die in Grösse, Position und Form frei gestaltet werden können.
  • Mit der optionalen Druckgarfunktion sind Schmorgerichte, Suppen und Eintöpfe gegenüber herkömmlichen Prozessen bis zu 35 Prozent schneller zubereitet.

Der iCombi Pro in 5 Fakten

  • Der iCombi Pro ist ein wahres Multitalent auf weniger als 1 m2. Für Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse und Backwaren.
  • iDensityControl sorgt mit leistungsfähiger Luftzirkulation und Entfeuchtung für 50 Prozent mehr Produktivität bei 10 Prozent geringerer Gardauer im Vergleich zum Vorgängermodell.
  • Die Garintelligenz gleicht den Zustand des Garguts kontinuierlich mit dem vorgesehenen Ziel ab, berechnet den Garfortschritt und passt die Temperatur intelligent an.
  • Anstehende Speisen auf dem Display platzieren – und schon zeigt der iProductionManager, was wann und vielleicht gemeinsam eingeschoben werden kann.
  • Mit iCareSystem spart man mit dem phosphatfreien Reiniger (bis 50%), Wasser und Zeit und steht bei Hygiene, Betriebskosten und Umwelt glänzend da.

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