Kennenlernen unter besonderen Umständen
Mitte Januar trafen sich in der Berufsfachschule Baden erstmals die Finalteilnehmenden der diesjährigen Schweizer Meisterschaft der Kochlernenden. Mit Abstand.
Traditionell findet im Januar das erste Aufeinandertreffen der «gusto»-Finalteilnehmenden statt. Neun junge Talente, die sich für das Finale der Schweizer Meisterschaft der Kochlernenden qualifiziert haben. Auch 2021 sollen sie die Chance erhalten, sich und ihr Können einer möglichst grossen Öffentlichkeit zu präsentieren, unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Corona-Schutzmassnahmen.
Die «gusto21»-Finalteilnehmenden auf einen Blick
Das Resultat des Fotoshootings gibt es ab Ende Januar zu sehen, inklusive kurzem Porträt. Reinklicken und mitfiebern: transgourmet.ch/gusto
Diese machten aus dem diesjährigen ersten Aufeinandertreffen dann auch eher ein Zuwinken. Mit zeitlichem und räumlichem Abstand trafen die neun Kochlernenden im 2. oder 3. Lehrjahr Mitte Januar in der Berufsfachschule Baden ein – für jene Programmpunkte, die digital nicht möglich waren. Dabei ging es darum, die «gusto»-Kochkleider anzuprobieren und für ein Porträt zu posieren. Alleine natürlich: Das Gruppenfoto entsteht dieses Jahr am Computer.
Einblick in die Wettkampfküche
Vor allem aber erhielten die neun Finalteilnehmenden die Gelegenheit, die Wettkampfküche in der Berufsfachschule BBB zu besichtigen. Ein Live-Einblick, der wichtig ist für das Training: Immerhin bleibt bis zum finalen Wettkochen nicht mehr viel Zeit. Innerhalb von drei Stunden werden sie dann an genau diesem Ort ihre Menukreationen zubereiten. An diesen Kreationen hatten sie im Herbst teilweise über mehrere Wochen getüftelt und mit ihren eingesandten Beschrieben und Fotos der Vorspeisen und Hauptgänge schlussendlich im Dezember die Wettbewerbskommission des Schweizer Kochverbandes überzeugt.
Anfang März gilt es dann, auch noch die Wettkampfjury zu überzeugen, selbstverständlich ebenfalls mit Abstand und unter Einhaltung sämtlicher Schutzmassnahmen. Dazu werden Trennwände in der Wettkampfküche angebracht und die Lernenden treten jeweils in Dreiergruppen verteilt auf zwei Tage an. Die Startzeiten der einzelnen Finalteilnehmenden wurden per Los gezogen.
Nachhaltige Jugendförderung mit partnerschaftlicher Unterstützung
«gusto» ist die Schweizer Meisterschaft für Kochlernende im 2. und 3. Lehrjahr. Organisiert wird diese von Transgourmet/Prodega unter dem Patronat des Schweizer Kochverbandes. Mit «gusto» setzt sich der Belieferungs- und Abholgrosshändler für eine nachhaltige Berufsbildung und die Zukunft der Kochbranche ein. Die Meisterschaft ist die ideale Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Gleichzeitig sammeln die jungen Talente hier wichtige Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben und können sich im Rahmen des Wettbewerbs einem breiten Publikum präsentieren.
Diese frühe Förderung von Kochtalenten hat sich in den letzten Jahren mehr als bewährt. So knüpften Finalteilnehmende bei oder dank «gusto» immer wieder Kontakte zu späteren Arbeitgebern oder schafften den Sprung in die Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft.
Möglich ist die Durchführung von «gusto» nur dank der grosszügigen Unterstützung vieler Sponsoren aus Industrie und Handel. Neben Bell, Emmi, Kadi, Valser und Mercedes-Benz Trucks Schweiz, die sich als Leading Partner engagieren, steuern weitere Sponsoren wichtige Unterstützung zur Durchführung des Anlasses bei.
«Für Frauen, Kinder und Familien», lautet das Motto der Non-Profit-Organisation Familea. Angefangen hatte alles 1901, damals als «Basler Frauenverein», in dem sich engagierte Frauen für zum Beispiel alleinerziehende oder finanziell schlecht gestellte andere Frauen einsetzten. Schnell hat sich der Verein weiterentwickelt, man betreute und vermittelte Pflegekinder, 1906 gründete der Verein das Kinderheim Lindenberg, später ergänzten Kindertagesstätten (Kitas) das Angebot. Heute sind es fünf Kinder- und Jugendheime, eine Krisen- und Abklärungsstation und 32 Kitas mit insgesamt 1300 Plätzen in den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt sowie Aargau. Hinzu kommen rund 400 Frauen pro Jahr, die man in einer Frauenberatungsstelle in allen Lebenslagen unterstützt, sowie ein Pflegefamiliendienst.
«Das Ziel bei allen Familea-Dienstleistungen ist es, Eltern, und vor allem auch Frauen, eine wichtige Entlastung im erzieherischen Alltag zu bieten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Chancengleichheit und Integration bilden den Leitfaden für die Gestaltung der Unterstützung», führt Monika Bitterli, Geschäftsführerin von Familea aus. «Daneben wollen wir aber vor allem auch Kindern ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, ihnen eine gute Kindheit bieten. Und eine gute Vorbereitung auf ein erfülltes Leben.» Als Beispiel führt Monika Bitterli den Pflegefamiliendienst an: «Hier kann es sein, dass wir in einer Krisensituation für ein Kleinkind innerhalb von drei Stunden einen Platz brauchen, das Kind aber nach einer Woche wieder in seine Familie zurück kann. Oder dann, dass ein Kind bis ins Erwachsenenalter in einer Pflegefamilie bleibt. Für beides, kurzfristige wie langfristige Unterbringung, sind wir übrigens immer auf der Suche nach Familien, die ein Pflegekind aufnehmen. Spezielle Vorkenntnisse sind dafür keine nötig, die Personen werden von uns entsprechend geschult.»
Täglich 1600 hungrige Kita-Kinder
Ein wichtiger Fixpunkt im Alltag der Kinder nimmt die Verpflegung ein – auch hier trägt Familea vor allem in den Heimen sowie den Kitas eine grosse Verantwortung. «Zum einen geht es darum, den richtigen Rahmen zu bieten, damit zum Beispiel Jugendliche in einer Wohngruppe gemeinsam etwas kochen oder jüngere Kinder in den Kitas in der Gemeinschaft essen können. Zum anderen geht es aber natürlich auch um das Essen selbst, um eine ausgewogene, abwechslungsreiche, gesunde Ernährung», so die Familea-Geschäftsführerin. Alleine in den Kitas möchten täglich 1600 Kinder verpflegt sein. Jede Kita ist dabei, innerhalb eines gewissen Rahmens, frei in der Menügestaltung. Simone Münger etwa kocht in der Familea-Kita Margarethenpark in Basel. Diese verfügt über 34 Betreuungsplätze für Kinder zwischen 3 Monaten und 12 Jahren, insgesamt kommen an Spitzentagen mit Mitarbeitenden und aufgrund von Überschneidungen bei Halbtagsbetreuung jedoch gut und gerne 45 bis 60 Mittagessen zusammen. «Dabei achte ich sehr auf Frische und Saisonalität, zum Beispiel beim Gemüse.» Kommt denn Gemüse bei den Kindern überhaupt gut an? Kein Problem, meint Simone Münger. «Wenn man sie langsam daran heranführt! Am meisten aber lieben sie Brathärdöpfel mit Spiegeleiern. Rund einmal pro Woche koche ich ausserdem Fleisch, einmal pro Monat Fisch. Und klar sind auch bei uns Unverträglichkeiten, Allergien oder Verzicht aus persönlicher Überzeugung ein Thema. Da gilt es sich einfach darauf einzustellen und gut zu planen.»