Kümmern Sie sich aktiv um Ihr Vermögen in der Pensionskasse

03.03.2023
Gourmet 1/2/3/23
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Das grösste Vermögen von Schweizer Haushalten steckt  meistens in der Vorsorge. Diesem Kapital muss man Sorge tragen, um später davon leben zu können. Ein Beitrag von Daniel Ruch, Bereichsleiter Bern und Burgdorf, in den VZ-News,  den wir mit freundlicher Genehmigung des VZ VermögensZentrums publizieren.

Das VZ hat untersucht,wie sich die Vermögen von mehr als 3000 Haushalten zusammensetzen:

  • Im Schnitt stecken 57 Prozent des Vermögens in  der Pensionskasse. Zählt man die Säule 3a dazu,  sind es zwei Drittel (Grafik).
  • Die meisten untersuchten Haushalte besitzen  ein Eigenheim. Auch bei ihnen macht die  Pensionskasse rund ein Drittel des Vermögens aus. Und mit dem Guthaben in der Säule 3a  stecken 38 Prozent ihrer Ersparnisse in der  Vorsorge (siehe Grafik).

Das ist viel Geld. Umso mehr erstaunt es, dass viele die gebundene Vorsorge nicht zu ihrem Vermögen zählen. Vielleicht, weil sie denken, sie könnten nicht mitbestimmen, was damit passiert. Hier ist ein Umdenken angebracht.

Vermögen erhalten und vermehren

Um seine Ersparnisse muss man sich aktiv kümmern, denn davon hängt ab, was man sich später leisten kann. Rentenkürzungen, Steuern und Inflation nagen aber am Einkommen, das diese Ersparnisse einbringen sollen. Weil Pensionskassen laufend ihre Umwandlungssätze senken, muss man mehr sparen, um den gewünschten Lebensstandard zu finanzieren. Sinkt der Umwandlungssatz beispielsweise von 6 auf 4,75 Prozent (das ist bei vielen Pensionskassen bereits der Fall), muss ein 50-Jähriger jedes Jahr 9130 Franken zusätzlich sparen, um ab 65 das Rentenniveau in der Pensionskasse halten zu können (siehe Tabelle rechts).

Die folgenden Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie Ihr Vermögen erhalten, vermehren oder neu strukturieren möchten:

1. Während des Berufslebens

  • Studieren Sie Ihren PK-Ausweis. Er zeigt, wo Sie heute stehen und wie sich Ihr Vermögen voraussichtlich entwickelt.
  • Viele Pensionskassen bieten mehrere Sparpläne zur Auswahl. Entscheiden Sie sich für einen Sparplan mit höheren Sparbeiträgen, wenn Sie können. Zusammen mit den Beiträgen Ihres Arbeitgebers sparen Sie so viel mehr Geld an.
  • Zahlen Sie freiwillig in die Pensionskasse ein. Nutzen Sie eine Erbschaft oder Erspartes, auf das Sie länger nicht zurückgreifen müssen. So senken Sie Ihre Steuerlast und verbessern die Leistungen im Alter.
  • Viele Kadermitarbeitende, Unternehmerinnen und Unternehmer beziehen mehr als 132 300 Franken Lohn pro Jahr. Für die Lohnteile über diesem Grenzwert können sie eine Zusatzvorsorge einrichten, für die sie die Sparbeiträge selbst festlegen. Wenn sie die Beiträge steueroptimiert wählen, kann ihr Einkaufspotenzial um Hunderttausende Franken steigen.

2. Bei der Pensionierung

  • Sie müssen entscheiden, wie Sie Ihr Vermögen beziehen: als Rente  oder als Kapital. Die Rente ist ein Leben lang gesichert; mit dem Kapital spart man in der Regel mehr Steuern und bleibt finanziell flexibler.
  • Die wenigsten Pensionskassen gleichen die Teuerung aus. Wenn Sie die Rente beziehen, wird sie über die Jahre an Wert verlieren. Bei einer jährlichen Teuerung von 2 Prozent schrumpft die Kauf kraft von 3000 Franken in 10 Jahren auf rund 2450 Franken.
  • Wägen Sie darum die Chancen und Risiken gut ab und erstellen Sie mit 55 einen Einkommens- und Finanzplan. Nur so können Sie richtig entscheiden.
  • Beim Bezug Ihrer Vorsorgegelder fallen Auszahlungssteuern an. Verteilen Sie die Bezüge darum über mehrere Jahre. Mit so einer Staffelung können Sie oft Zehntausende Franken sparen. Auch eine Teilpensionierung hilft, die Steuern zu senken.

3. Nach der Pensionierung

  • Die bezogenen Gelder müssen Sie auf eigenes Risiko anlegen und so eine «Rente» erwirtschaften, die bis ins hohe Alter reicht.
  • Viele erwarten eine unrealistische Rendite oder verbrauchen das Geld zu schnell. Damit das nicht passiert, müssen Sie berechnen lassen, welche Rendite Sie brauchen, um Ihr Einkommen langfristig zu sichern.
  • Mit 65 beträgt die Lebenserwartung rund 20 Jahre. Nutzen Sie diesen Zeithorizont, indem Sie Ihr Vermögen in zwei Teile aufteilen: Der erste Teil deckt Ihren Einkommensbedarf in den ersten zehn Jahren. Das Geld ist nicht in Aktien investiert, sondern wird risikoarm angelegt und schrittweise aufgebraucht.
  • Der zweite Teil sichert Ihr Einkommen für die nächsten zehn Jahre. Einen Teil können Sie in Aktien investieren – je nach Risikoprofil. Nach zehn Jahren wird das Geld in risikoarme Anlagen umgeschichtet und finanziert Ihre Ausgaben bis ans Lebensende.
  • Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob Ihr Einkommensplan noch aktuell ist. Je nachdem sind Anpassungen nötig – wegen der Inflation oder wegen unvorhergesehenen Ausgaben.

VZ VermögensZentrum

8002 Zürich

Tel. 044 207 27 27

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